Lucas Brenner » Artikel » Virale Routinen sind zu komplex



Viele Beiträge aus den sozialen Medien drängen dazu, seine Routinen zu perfektionieren, um möglichst produktiv zu sein. Man soll früh aufstehen, den Morgen minutiös durchplanen und an zahlreichen Projekten arbeiten.

Solche Routinen mögen zwar auf dem Papier sehr produktiv wirken, aber niemand ist in der Lage, diese Gewohnheiten langfristig und vor allem an schlechten Tagen durchzuhalten. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Fortschritte.

Der Sinn einer Routine ist, die Arbeit zu erleichtern und an seinen Zielen zu arbeiten. Es bringt meiner Meinung nach nichts, vor dem Frühstück an verschiedenen Projekten zu arbeiten, da man so den morgendlichen Fokus verliert. Außerdem ist Produktivität nicht das endgültige Ziel.

Die wichtigsten Routinen des Tages sind die Morgen- und die Abendroutine. An diesen Stellen sollte man ansetzen und eine einfache Routine einführen, die man auch an schwierigen Tagen durchhält. Ein gesunder, guter Nachtschlaf ist eine der wichtigsten Gewohnheiten, die man entwickeln kann.

Die Morgenroutine sollte aktivieren, fokussieren und starten

Die drei Hauptaspekte einer Morgenroutine sind Aktivierung, Fokussierung und Starthilfe. Statt sich dazu zu zwingen, früh aufzustehen, sollte man seinen eigenen Schlaftyp beachten und eine geeignete Uhrzeit zum Aufwachen finden.

Durch die Aktivierung kommt man morgens erst in Gang. Beispielsweise kann man nach dem Aufstehen ein Glas Wasser trinken, fünf Liegestützen machen oder kalt duschen, um wach zu werden.

Fokussierung beschreibt, dass man seinen Geist fokussiert. Wer morgens keine elektrischen Geräte nutzt, wird nicht von sozialen Medien oder Apps abgelenkt. Durch einen Spaziergang kann man seine Gedanken sammeln und kommt an die frische Luft.

Der letzte Schritt, die Starthilfe, besagt, dass man mit der wichtigsten Aufgabe in den Tag starten sollte. Zu Beginn des Arbeitstags ist man noch wach, aufmerksam und kreativ. Diese Energie sollte man nicht an den E-Mail-Posteingang verschwenden, sondern in die wichtigste und einflussreichste Aufgabe investieren.

Die Abendroutine sollte abschalten, reflektieren und entspannen

Die zentralen Aspekte der Abendroutine sind Abschalten, Reflexion und Entspannen. Man sollte nicht zu spät ins Bett gehen, vor dem Schlafen kein Koffein mehr trinken und vor allem nicht mehr am Bildschirm arbeiten, um Blaulicht zu vermeiden. Gerade Nachteulen wie mir fällt dieser Punkt besonders schwer…

Es ist wichtig, abzuschalten. Ab einer festgelegten Uhrzeit sollte man aufhören zu arbeiten. Wenn man seine Arbeit mit einem Brainstorming abschließt, vermeidet man, nachts durch seine Gedanken wachgehalten zu werden.

Außerdem sollte man reflektieren, wie der Tag gelaufen ist. Beispielsweise kann man Tagebuch führen oder meditieren. Außerdem kann man den Ablauf des nächsten Tages festlegen und sich Verbesserungsmöglichkeiten überlegen.

Als letztes sollte man sich vor dem Schlafen entspannen. Hier kann Meditation ebenfalls helfen. Ich lese sehr gern, bis ich müde werde und einschlafe.

Schlaf ist der wichtigste Teil der Abendroutine, denn nur mit einer guten Nachtruhe stellt man sicher, am nächsten Tag wieder leistungsfähig zu sein.


Einfache Routinen lassen sich nicht nur leichter ins eigene Leben integrieren, sie sind auch effizienter. Die viralen Routinen sind zu komplex. Außerdem solltest du morgens und abends möglichst keine technischen Geräte nutzen.

Probiere es aus und vereinfache deine Morgen- oder Abendroutine! Kannst du nach einer Woche schon Verbesserungen feststellen? Mir hat die Vereinfachung meiner Routinen sehr geholfen.

Meine Morgen- und Abendroutine

Meine Morgenroutine ist sehr einfach, damit ich sie jeden Morgen erledigen kann, auch wenn ich wenig Zeit habe.

  1. 7-Minuten-Workout und Dehnen
  2. Duschen
  3. 15 Minuten lesen oder lernen

Meine Abendroutine ist genauso einfach, aber wirkungsvoll.

  1. Tagebuch führen
  2. Den nächsten Tag planen
  3. Im Bett lesen