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Den sozialen Netzwerken den Kampf ansagen

Alle Apps, Websites und Angebote im Internet, die zu den sozialen Netzwerken gehören, sind darauf ausgelegt, die Nutzer so lange und so oft wie möglich in ihren Bann zu ziehen. Je länger die Nutzer ihre Aufmerksamkeit auf die entsprechenden Apps lenken, desto mehr Werbeanzeigen sehen sie und desto mehr Geld verdient das Unternehmen.

Der einzige Weg, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, ist, seinen Technologie- und Medienkonsum bewusst zu gestalten. Dieser bewusste Konsum digitaler Medien heißt digitaler Minimalismus.[1]

Das Ziel des digitalen Minimalismus ist es, die Technologie und Netzwerke produktiv zu nutzen, ohne dabei in den negativen Sucht- und Abhängigkeitsstrom gezogen zu werden. Es geht darum, sich bei der Nutzung wohl zu fühlen.

1. Schritt: Digitales Entrümpeln

Den Anfang bei der Einführung des digitalen Minimalismus stellt das Aufräumen dar. Im Optimalfall deaktiviert man alle entbehrlichen Benachrichtigungen, löscht ungenutzte oder unnötige Accounts, deinstalliert alle ablenkenden Apps und verabschiedet sich von ungenutzten Programmen.

Der wohl schwerste Schritt ist die Abmeldung von digitalen Netzwerken. Gerade Social Media ist für die heutige Technologiesucht verantwortlich. Man sollte die Nutzung der Plattformen einschränken und vielleicht einige Websites überhaupt nicht mehr nutzen.

Ein Beispiel wäre, Instagram nur noch in einer bestimmten Zeitspanne zu nutzen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

2. Schritt: Klare Regeln aufstellen

Der zweite Schritt ist, seine Technologienutzung kritisch zu hinterfragen und entsprechende Regeln aufzustellen. Diese Regeln gelten für alle optionalen Technologie, das heißt, sie sind weder im Privat- noch im Berufsleben notwendig. Am besten integrierst du diese Regeln in deine Morgen- und Abendroutine.

Die Hauptregel des digitalen Minimalismus lautet: Verwende nur Dienste oder Technologien, die einen klaren Zweck haben, die beste Methode zur Erfüllung dieses Zwecks sind und deren Anwendung einschränkbar ist.

Zusätzlich kann und sollte man noch eigene Regeln aufstellen, die individuell zugeschnitten sind. Diese Regel müssen ständig angepasst werden, weil sich der Medienkonsum im Laufe der Zeit verändert.

Meine Technologieregeln

Ich habe gemerkt, dass ich vor allem YouTube als soziales Netzwerk nutze. Dieses Netzwerk möchte ich auch nicht aufgeben, da die Videos der Kanäle, die ich abonniert habe, sehr hochwertig sind. Allerdings möchte ich die Nutzung der Plattform einschränken.

Außerdem habe ich bemerkt, dass ich häufig auf mein Handy schaue, nur um ziellos zwischen verschiedenen Seiten zu wechseln, weil ich den Anflug von Langeweile verspüre.

Aufgrund dieser Beobachtungen habe ich drei zentrale Technologieregeln für mich aufgestellt.



Fußnoten

[1] Dieses Konzept erklärt Cal Newport in seinem Buch „Digitaler Minimalismus“.