Lucas Brenner » Artikel » Fortschritt ist wichtiger als Perfektion



Es geht darum, anzufangen

Kurz vor dem Start eines Projekts verspürt man den Drang, noch nicht anzufangen, sondern seinen Plan zu verfeinern und sich noch weiter vorzubereiten. Statt also am Projekt zu arbeiten, verschwendet man seine Zeit mit überflüssiger Recherche und sinnlosem Planen.

Doch das ist der falsche Weg. Bei einem neuen Projekt ist selbstverständlich ein gewisses Maß an Vorbereitung erforderlich. Aber alles, was darüber hinaus geht, ist verschwendete Zeit. Man muss mit der Arbeit anfangen und dem Ziel näherkommen.

Ein Plan, der alle Aufgaben bis ins kleinste Detail aufschlüsselt, ist dabei nur sehr selten hilfreich. Perfektionismus verhindert, dass man Fortschritte macht, weil man seine Zeit nicht mit zielführenden Aufgaben verbringt.

Durch die sozialen Medien und Produktivitätsgurus haben viele Menschen das Gefühl, sie müssten ihr Leben, ihre Projekte und ihre Freizeit genau planen.

Diese Optimierung verhindert, dass man seine Ziele erreicht. Man fühlt sich gestresst, überfordert und nutzlos, weil man den überzogenen Erwartungen an sich selbst nicht entspricht.

Experimentierfreude

Spontanität und Ausprobieren führen meist zu besseren Ergebnissen, als einem starren Plan zu folgen. Man ist anpassungsfähiger und flexibel.

Ein Leitfaden oder ein grober Zeitplan sind natürlich nützlich, aber ein zu restriktiver Plan schränkt das kreative Denken ein und verursacht mehr Stress, als er verhindert.

Der Pareto-Effekt besagt, dass 80% der Ergebnisse durch 20% des Gesamtaufwands erreicht werden. Es ist also genug Raum für Experimente und Fehler. Bleibe ein Schüler!

Kein Tag sollte durchgerechnet werden, denn menschliche Beziehungen und Ideen entstehen nicht nach einem festen Muster. Genau wie Noten, die erst durch die Gefühle des Musikers wirklich zu Musik werden, müssen auch kreative Einfälle Raum bekommen, um gedeihen zu können.


Du musst allerdings daran denken, dass es drei Phasen des Fortschritts gibt. Durch zu hohe Ansprüche nimmt man sich selbst die Gelegenheit, glücklich und zufrieden mit seiner Arbeit zu sein. Wenn man nicht einfach anfängt und sich auf dem Weg verbessert, wird man ewig im Boxenstopp bleiben.

Das Rennen gar nicht zu beginnen ist definitiv schlechter, als der Letzte im Ziel zu sein. Man lernt nur dazu, wenn man an etwas arbeitet und es zu Ende bringt. Es ist besser, etwas Mittelmäßiges fertigzustellen, als aufzugeben.