Lucas Brenner » Artikel » Die Vorteile von gutem Design



Werkzeuge und Projekte, die gut designt sind, steigern die Produktivität. Dabei geht es vor allem um das optische Aussehen, aber auch um Prozessdesign und die durch das Design erzeugten Emotionen.

Früher habe ich gedacht, dass es bei der Produktivität vor allem darauf ankommt, dass die Werkzeuge funktional und schnell sind. Daraus hat sich ergeben, dass die Ergebnisse inhaltlich gut waren, aber äußerlich nicht viel hermachten. Beispielsweise war diese Website sehr schlicht, was auf Kosten des Designs ging.

Zwar stehe ich immer noch zu den Grundsätzen über das minimalistische Design meiner Website, aber ich habe erkannt, dass es bei der Produktivität und dem Spaß am Arbeiten auch auf das äußerliche Design ankommt.

Gutes Design ist anziehend

Gut designte Projekte wirken auf uns anziehend. Beispielsweise habe ich plötzlich viel mehr Spaß daran, an meiner Website zu arbeiten, seit ich das neue Design veröffentlicht habe. Menschen fühlen sich automatisch zu hübschen Dingen hingezogen, die ihr inneres Gefühl von Ästhetik ansprechen.

Dabei sind allerdings zwei Dinge zu beachten:

  1. Es gibt kein objektiv „schönes“ Design. Alle Menschen haben ein unterschiedliches Empfinden, was ästhetisch ist und was nicht. Für die eigenen Projekte und Werkzeuge sollte man deswegen den eigenen Geschmack so gut wie möglich treffen. Wenn es um die Veröffentlichung von Ergebnissen geht, muss man sich allerdings dem eventuell abweichenden Stil des Zielpublikums anpassen.
  2. Wenn man ein Design gerade neugestaltet hat, wirkt es nicht nur auf Grund der Ästhetik ansprechender, sondern auch, weil es neu ist. Dieser Reiz flacht aber mit der Zeit schnell ab. Man sollte sich also nicht wundern, wenn die Anziehung nach den ersten Tagen oder Wochen abnimmt.

Gutes Design ist motivierend

Wenn die Werkzeuge und Projekte durch ästhetisches Design ansprechend wirken, hat das auch Konsequenzen für die eigene Motivation. Man arbeitet automatisch lieber mit Programmen oder Werkzeugen, die gut aussehen und sich gut anfühlen.

Bei diesem Punkt spielt auch das Prozessdesign eine wichtige Rolle. Ein gut entworfener Prozess geht einfach von der Hand, weil er vorbereitet ist und von anderen Arbeitsablaufen ergänzt bzw. unterstützt wird. Wenn man das auf seine eigene Arbeitsweise übertragen kann, verbessert das die Ergebnisse und die Motivation. Wir sind von Natur aus darauf geeicht, einfache Aufgaben zu bevorzugen und können uns deswegen leichter für sie motivieren.

Kurzgesagt sollten die eigenen Arbeitsabläufe so einfach wie möglich gestaltet werden, beispielsweise durch angepasste Werkzeuge, Vorlagen, Kurzbefehle und Checklisten.

Gutes Design implizieren einen hohen Qualitätsstandard

Außerdem kann es anspornend wirken, wenn wir einem Designideal folgen und daran arbeiten, es auch auf andere Projekte zu übertragen. Beispielsweise habe ich mir während der Neugestaltung meiner Website viele andere Websites und CSS-Projekte angeschaut, um mich zu inspirieren und eine Designrichtlinie zu entwerfen. Dieser Ansporn kann aber, je nach Persönlichkeit, auch in Verzweiflung umschlagen, wenn man die eigenen Ideale dann nicht hundertprozentig erreicht.

Die Außenwirkung eines guten Designs sollte allerdings nicht unterschätzt werden. Unabhängig vom Inhalt macht eine ästhetische Ergebnispräsentation einen deutlich besseren Eindruck als eine zusammengewürfelte. Es kommt nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch auf die Form sowie das Aussehen, mit der er überbracht wird.

Gutes Design wird häufig als Zeichen von Professionalität und Können gesehen. Mit einem guten Design kann man, besonders beim ersten Eindruck, leicht Pluspunkte sammeln.


Durch ein gutes Design wirkt man nicht nur professioneller, sondern kann dank besserer Ideale, größerer Motivation und verstärkter Anziehungskraft Ergebnisse erreichen, die vorher nicht möglich gewesen wären.