Lucas Brenner » Artikel » Präsenz zeigen



Egal, ob man befördert werden, eine Person kennenlernen oder sich in einem neuen Umfeld einleben möchte, Präsenz spielt dabei eine wichtige Rolle. Wer positiv auffällt, bleibt besser in Erinnerung, wird als sympathischer und kompetenter wahrgenommen und kann leichter neue Kontakte knüpfen.

Eine gute und angenehme Präsenz zu entwickeln hilft in vielen Lebenssituationen und kann den entscheidenden Unterschied ausmachen. Präsenz bedeutet Charisma und gutes Benehmen zu haben, aber es ist mehr als nur das. Zur Präsenz gehört auch, seine Rolle auszufüllen, die Komfortzone zu verlassen, aber nicht egozentrisch zu handeln. Das führt dazu, dass man bessere Beziehungen zu anderen Menschen etabliert.

Seine Rolle ausfüllen

Besonders in neuen Situationen ist es wichtig, anwesend und präsent zu sein. Damit ist zum einen die physische Anwesenheit vor Ort gemeint[1], aber auch die mentale Präsenz. Andere Menschen merken schnell, wenn man in Gedanken abdriftet und nicht zuhört.

Außerdem sollte man seine Aufgaben bestmöglich erledigen, um hervorzustechen. Dazu zählt auch, die Ergebnisse selbstbewusst vorzustellen und bei Diskussionen seine Meinung offen zu vertreten.

Offenheit und Freundlichkeit bewirken mit höflicher Direktheit, dass die eigene Botschaft klar und deutlich vermittelt wird und der Gegenüber weiß, woran er ist. Dadurch empfindet der Gegenüber die Beziehung als „leichter“ und bewertet sie besser.

Manchmal ist es außerdem wichtig, einen Zeh über die Grenzen der eigenen Rolle zu setzen. Dabei darf man nicht aufdringlich werden oder anderen die Arbeit abnehmen. Stattdessen sollte man als Unterstützer wahrgenommen werden, der keine Angst hat, mit anzupacken.

Komfortzone verlassen

Eine positive Präsenz aufzubauen ist schwierig und anstrengend. Die gute Nachricht ist, dass es mit der Zeit leichter wird, wenn man die nötigen Gewohnheiten verinnerlicht hat. Außerdem verstärkt sich die Präsenz selbst.

Trotzdem muss man seine Komfortzone verlassen, auf andere Menschen zugehen und darf keine Angst haben, aufzufallen. Aus der Menge herauszustechen gehört dazu und man muss in Kauf nehmen, ab und zu im Rampenlicht zu stehen, wenn man eine Präsenz aufbauen möchte.

Nicht egozentrisch handeln

Obwohl ich darüber rede „im Rampenlicht zu stehen“ oder „aufzufallen“ meine ich damit nicht, dass man sich nur um sich selbst kümmern sollte. Ganz im Gegenteil, man baut eine positive Präsenz am leichtesten auf, indem man anderen hilft.

Es darf nicht so wirken, als ob man nur auf seinen eigenen Ruf oder die Wirkung auf andere bedacht ist. Wer nur vordergründig hilfreich ist, aber es nicht als Selbstzweck ansieht, der fällt auf – allerdings im negativen Sinne. Die eigenen Motive kommen früher oder später ans Licht.

Durch eine positive Präsenz wird man weder berühmt noch erlangt man dadurch das Recht, egoistisch sein zu dürfen. Es ist möglich, mit seiner Präsenz aufzufallen, schneller voranzukommen und seine Beziehungen zu anderen Menschen zu verbessern, aber es ist kein Allheilmittel.

Charisma ist mehr als nur ein Mittel zum Zweck. Hilfsbereitschaft, Selbstlosigkeit und Empathie sind Selbstzwecke, die nicht als Werkzeuge missbraucht werden dürfen.


Eine positive Präsenz ist im Berufsleben und Alltag hilfreich und kann die eigenen Beziehungen verbessern. Die hier vorgestellten Strategien müssen aber bewusst und mit Vorsicht angewandt werden, um nicht egozentrisch zu werden.



Fußnoten

[1] Man kann auch digital Präsenz zeigen, aber das ist schwieriger als im echten Leben. Sollte es nicht anders gehen, schalte in Videokonferenzen immer deine Kamera an, lächle und benutze Gesten und Mimik, die du auch bei echten Gesprächen verwenden würdest (z. B. Nicken).