Lucas Brenner » Artikel » Was man von Kindern über Gewohnheiten lernen kann



Kinder besitzen ein instinktives Wissen, das viele Erwachsene verdrängt haben.

Als ich vor einiger Zeit joggen ging, lief ich an einem Jungen im Grundschulalter vorbei. Er fragte mich, was ich machen würde. Als ich erklärte, dass ich laufen ginge, antwortete er: „Ist es nicht langweilig, die ganze Zeit nur zu laufen?“


Ich mag es, laufen zu gehen, aber ich kenne Menschen, die das ganz anders sehen. Durch diese einfache Frage wurde mir etwas klar, das vielleicht offensichtlich ist.

Wer eine Gewohnheit aufbauen möchte, hat ein Ziel vor Augen, zum Beispiel sportlich zu sein, sich Wissen anzueignen oder innere Ruhe zu finden. Für diese Ziele gibt es „Standardgewohnheiten“: Muskeltraining im Fitnessstudio, lesen und meditieren.

Trotzdem fällt es vielen Menschen (inklusive mir selbst) schwer, diese Gewohnheiten durchzuhalten.


Natürlich gibt es dafür viele Gründe. Aber was ist, wenn man einfach nicht genug Spaß an der Gewohnheit hat?

Der Junge hat etwas erkannt, das ich lange übersehen hatte: Man muss wirklich Spaß haben, um eine Gewohnheit durchzuhalten.


Statt ein Workout im Fitnessstudio zu machen, obwohl man daran keinen Spaß hat, könnte man Klettern gehen. Statt laufen zu gehen könnte Fußball spielen.

Für jede Tätigkeit, die man nicht mag, gibt es eine spaßigere Alternative. Natürlich kann man argumentieren, dass ein Workout im Fitnessstudio effizienter ist. Ich würde aber lieber etwas an Effizienz einbüßen, wenn ich dafür Spaß habe.

Natürlich gibt es Dinge, die man einfach tun muss, auch wenn sie im Moment keinen Spaß machen. In meinem Artikel „Die 3 Arten von Spaß“ schreibe ich über die Spaßtypen und wie sie sich anfühlen.


Du kannst es dir einfacher machen, eine Gewohnheit aufzubauen. Du musst nur eine spaßige Alternative für die Aktivitäten finden, deren Vorteile du zwar erreichen möchten, an denen du aber keinen Spaß hast.