Den Stress als unveränderlich ansehen
Stress ist nur eine Emotion, die durch unsere Gedanken erzeugt wird. Vor Jahrtausenden war eine Stressreaktion ein Verteidigungsmechanismus, der uns vor Gefahren schützen sollte. Dabei ist Stress eine gute Strategie, denn er versetzt uns in Alarmbereitschaft und macht uns kampffähig. Im Alltag gibt es jedoch viele Situationen, die vom Körper als gefährlich angesehen werden können, sodass wir dauerhaft im Stress gefangen sind.
Wir dürfen nicht zulassen, dass wir unseren Körper darauf trainieren, bestimmte Situationen als gefährlich einzustufen. Lassen wir beispielsweise zu, dass wir uns vor jedem Vortrag in unser Lampenfieber hineinsteigern, dann lernt das Gehirn, dass solche Situationen auch in Zukunft als gefährlich wahrgenommen werden sollten.
Natürlich kann man Stress nicht einfach abschalten. Bei der Linderung hilft allerdings, wenn man sich vor Augen führt, dass Stress nur eine emotionale Reaktion ist, die unser Gehirn steuert. Es ist kein Naturgesetz, dass wir gestresst sein müssen!
Wenn du dich in einer stressigen Situation wiederfindest, versuche, gedanklich einen Schritt zurückzutreten und deine emotionale Reaktion zu betrachten. Diese Atemtechnik kann dir dabei helfen. Es wird dir vielleicht nicht gelingen, diese Emotionen abzuschütteln, aber zu wissen, dass du im Bewusstsein über der Stressreaktion stehst, ist beruhigend. Der Stress kann dich nur einnehmen und kontrollieren, wenn du es zulässt. Wählst du stattdessen einen rationalen Ansatz, kannst du den Stress sogar für dich nutzen und deine erhöhte Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit dafür einsetzen, deine Aufgaben zu erledigen.
Pausen übergehen
Auch wenn du durch Stress leistungsfähiger wirst und das Gefühl hast, keine Pausen zu brauchen: Du brauchst regelmäßige Auszeiten. Jeder Mensch muss sich erholen, um seine Leistung aufrechtzuerhalten und gesund zu bleiben.
Das ist in stressigen Situationen besonders schwierig umzusetzen, weil der Körper denkt, dass es um Leben und Tod geht. In der Vergangenheit war es unmöglich, eine Pause einzulegen, während man von einem Raubtier gejagt wird. Die Situationen sind heute allerdings anders und man sollte sich dazu zwingen, abzuschalten und sich mit etwas anderem zu beschäftigen.
In meinem Artikel „Gesunder Umgang mit Stress“ schreibe ich mehr darüber, wie man in stressigen Situationen am besten Pausen einlegt.
Emotional reagieren
In Stresssituationen ist man extrem emotional und angespannt. Dadurch kann es passieren, dass man diesen Stress nach außen zeigt, beispielsweise durch schnippische Kommentare oder Wutausbrüche.
Diese emotionalen Reaktionen sollte man bestmöglich vermeiden. Man sollte sowohl darauf achten, gegenüber anderen Menschen weiterhin freundlich zu sein, als auch die eigene Entscheidungsfindung genau zu überwachen. Man sollte keine emotionalen Entscheidungen treffen, während man gestresst ist.
Dieser Punkt ist sehr wichtig, denn er bestimmt, wie uns andere wahrnehmen. Wirkst du nach außen hin gefasst, bist weiterhin zuvorkommend und triffst rationale Entscheidungen, schließen deine Mitmenschen darauf, dass du gut mit Stress umgehen kannst. Das ist sowohl im beruflichen, als auch im privaten Kontext nützlich.
Dauerhaft in diesem Zustand bleiben
Nicht zuletzt solltest du darauf achten, dass du nicht dauerhaft gestresst bist. Stress ist eine nützliche Reaktion, aber unser Körper ist auf Dauerstress nicht ausgelegt. Wenn du über Tage, Wochen oder sogar Monate gestresst bist, beeinträchtigt das deine Gesundheit.
Deswegen ist es umso wichtiger, Pausen einzulegen und abzuschalten. Außerdem solltest du daran arbeiten, Stresssituationen und deine emotionalen Reaktionen darauf zu erkennen und gegebenenfalls sogar zu verändern.
Trotzdem ist es vollkommen normal, in bestimmten Situationen gestresst zu sein. Du wirst natürlich ab und zu einige der in diesem Artikel genannten Punkte nicht vermeiden können. Auch das ist normal.
Du solltest Stress so gut es geht vermeiden. Wenn du trotzdem gestresst bist, erkenne es als rein emotionale Reaktion, die du verändern kannst. Lege regelmäßig Pausen ein und reagiere nicht emotional, sondern bleib freundlich und treffe rationale Entscheidungen. Mehr Tipps zum Umgang mit Stress findest du außerdem in meinem Artikel „Gesunder Umgang mit Stress“.