Du hast alles was du brauchst

Wenn wir den Beginn eines neuen Projekts oder der nächsten Aufgabe aufschieben, begründen wir das häufig damit, dass wir noch nicht alle benötigten Ressourcen hätten, nicht inspiriert seien oder die nötige Zeit fehle. Statt zumindest mit dem neuen Projekt anzufangen, vertrösten wir uns mit diesen Ausreden.

In neun von zehn Fällen haben wir in Wahrheit jedoch schon alles, was wir brauchen, um anzufangen. Wir haben genügend Informationen, die notwendigen Ressourcen sind längst beisammen und nachdem wir erst einmal angefangen haben, kommt die Inspiration von ganz allein. Die Ausrede, keine Zeit zu haben, zählt ebenfalls nicht, denn Zeitplanung ist eine Frage der Prioritätensetzung. Für etwas keine Zeit zu haben bedeutet nur, dass es keine Priorität ist.

Es gibt zwei Gründe, warum wir den Beginn eines neuen Projekts mit diesen Ausreden aufschieben. Dieser Artikel wird diese Gründe erklären und am Ende eine Möglichkeit aufzeigen, wie wir sie vermeiden können.

Fehlende Organisation

Der erste Grund für das Aufschieben ist, dass die benötigten Ressourcen für das neue Projekt zwar vorhanden, aber zu schlecht organisiert sind. Das führt zu einigen Problemen:

Wären unsere Ressourcen besser organisiert, würden wir merken, dass wir bereits alles Notwendige haben, um mit der Arbeit zu beginnen. Wer seine Ideen aufschreibt, mit anderen Informationen verknüpft und seine Zeit gut einteilt, erliegt nicht so einfach der Illusion eines Ressourcenmangels.

Wir müssen also nicht nur unsere Zeit gut einteilen und vernünftige Prioritäten setzen, sondern auch die zusammengesuchten Informationen oder Ressourcen organisieren, damit wir einfach auf sie zugreifen können. Wenn unser Unterbewusstsein dann merkt, dass wir vorbereitet sind, wird es einfacher, das neue Projekt zu starten.

Pandemie der Vorbereitung

Wenn man sich selbst dann noch unvorbereitet fühlt, wenn man die benötigten Ressourcen organisiert hat, ist man dem Vorbereitungsvirus zum Opfer gefallen. Bei manchen Projekten haben wir das Gefühl, wir müssten uns noch etwas besser vorbereiten, noch mehr Informationen sammeln oder bräuchten ein etwas größeres ungestörtes Zeitfenster.

Hinter dieser Denkweise steht die Angst, dass wir unsere neue Aufgabe nicht auf Anhieb perfekt erledigen könnten. Das ist natürlich Quatsch: Es geht zu Beginn eines neuen Projekts nicht um Perfektion, sondern darum, überhaupt anzufangen. Vieles ergibt sich, wenn man erst einmal mit der Arbeit begonnen hat.

Es ist völlig normal, dass wir am Anfang nicht alle Informationen oder Ressourcen haben. Vor dem Anfangen darauf zu warten, perfekt vorbereitet zu sein, ist so, als würde man mit dem Losfahren darauf warten, dass alle Ampeln auf dem Weg gleichzeitig grün zeigen. Das wird nie passieren - und selbst wenn, schalten manche Ampeln wieder auf Rot, bevor man alle Kreuzungen überqueren kann.

Wir müssen keinen perfekten Plan haben, bevor wir beginnen können. Ganz im Gegenteil, meistens ist es sogar besser, mit zu wenig Informationen zu starten, damit man geistig offen für Inspiration und Ideen bleibt, die erst während der Arbeit entstehen.

Informationen ins Externe Gehirn verlagern

Der beste Weg, der Herausforderung des Anfangens zu begegnen, ist, ein Notizsystem zu entwickeln und sich die eigene Zeit vernünftig einzuteilen. Letzteres kann man mit einer gute Zeitplanung erreichen. Die Prinzipien des Zeitmanagements sind heute weit verbreitet, dafür ist den wenigsten Menschen der Begriff „Externes Gehirn“ geläufig.

Ein Externes Gehirn ist ein von Tiago Fortes „Second Brain“ abgeleiteter Begriff für ein System, in dem wir alle Informationen sowie Ressourcen für unsere Arbeit sammeln und organisieren. Den Kern eines Externen Gehirns bildet ein Notizsystem.

In den eigenen Notizen kann man alle Informationen und Ideen für ein Projekt sammeln und so den Überblick behalten. Außerdem kann man ergänzen, was während der Arbeitsphase an Ressourcen hinzukommt. Ein gutes Notizsystem verhindert, dass Informationen verloren gehen und dass man denkt, man müsse sich noch besser vorbereiten. Das Externe Gehirn stärkt also durch seine Struktur und Organisation die eigene Handlungsfähigkeit. Wenn du auch ein Externes Gehirn anlegen möchtest, kannst du dir mein eigenes System als Inspiration ansehen.