Lucas Brenner » Artikel » Warum jeder eine persönliche Website haben sollte



Eine Website als Visitenkarte

Es ist seit Jahren bekannt, dass Firmen und Personalmanager die Namen ihrer Bewerber im Internet recherchieren. Bei dieser Suche stoßen sie auf Social Media-Profile, Zeitungsartikel und Seiten über andere Menschen mit gleichen Namen.

Neben dem Lebenslauf und den anderen Bewerbungsunterlagen spielt diese Internetrecherche bei der Entscheidung über die Bewerbung eine große Rolle.

Mit einer Website kann man die Suchergebnisse ein wenig beeinflussen. Man ist nicht abhängig von den Social Media-Plattformen und kann die Website ganz nach dem eigenen Geschmack und Anforderungen anpassen.

Die Website kann den Lebenslauf ergänzen, zum Beispiel durch die Einbindung von Medien und Links.

Ich persönlich bevorzuge minimalistische Websites, aber das ist Geschmackssache.


Eine Website erhöht die Professionalität enorm und zeugt von einer ausgeprägten Medienkompetenz. So können Beziehungen und Verbindungen entstehen, die man sonst verpasst hätte.

Wenn man seine Website selbst programmiert, lernt man dabei eine Fähigkeit, die in der heutigen Berufswelt immer wichtiger wird. In meinem Artikel „Programmieren ohne Vorkenntnisse“ kannst du mehr darüber lesen, wie man seine eigene Website coden kann.

Eine Website als Sprachrohr

Man kann das Potential seiner Website noch weiter ausschöpfen und dort Artikel oder Blogeinträge veröffentlichen. Im Vergleich zu einer statischen Website ist das ein Mehraufwand, der sich aber auszahlt.

Durch das regelmäßige Schreiben verbessert man seinen Schreibstil und lernt, eigene Ideen zu entwickeln und auszudrücken. Außerdem ist die Erfahrung, Inhalte im Internet zu veröffentlichen, auch im Berufsleben wichtig.

Nicht zuletzt findet man ein Publikum, auch wenn dieses am Anfang sehr klein ist. In einigen Jahren zahlt sich dieser Aufwand aus, wenn das Publikum wächst oder wenn das Gesamtwerk des Blogs die Traumfirma überzeugt.

Man lernt, mit Schwierigkeiten, Kritik und Herausforderungen umzugehen. Ich hatte beispielsweise das Problem, dass Google meine Website zwar fand, aber nicht in den Suchindex aufnahm. Daher lernte ich, Sitemaps zu erstellen, setzte mich mit der Google Search Console auseinander und konnte das Problem schließlich lösen.


Der Aufwand, den das Schreiben, Korrigieren, Veröffentlichen und Pflegen von Blogartikeln fordert, mag sich nicht sofort auszahlen. Aber neben den oben genannten Vorteilen, die man später erlangt, gibt es noch eine weitere Möglichkeit, die eigene Website zu nutzen.

Wenn das Publikum so weit gewachsen ist, dass man damit Geld verdienen kann, lohnt es sich unter Umständen, durch kleine Werbeeinblendungen oder Kooperationen mit Firmen Geld zu verdienen.

Ich persönlich kann zu diesem Schritt nicht viel sagen, aber es gibt zahlreiche Blogger, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen. Ali Abdaal spricht in seinem englischen Video „How Writing Online Made Me a Millionaire“ detaillierter über dieses Thema.

Eine Website als Alleinstellungsmerkmal

Bei einer Bewerbung ist eine Website (noch) ein Alleinstellungsmerkmal. Das kann sich in Zukunft ändern, aber den Vorteil sollte man dennoch nutzen.

Mit einer Website ist man zukunftssicher und unabhängig(er) von Plattformen wie Twitter, LinkedIn oder Facebook. Durch eine persönliche Website kann man die Schwierigkeiten minimieren, wenn eine Plattform wie LinkedIn eingestellt werden sollte.

Dies setzt natürlich voraus, dass man seine Website pflegt und die Verträge für Domain und Webspace verlängert, sodass sie nicht auslaufen.


Besitzt man eine Domain, die aus Vor- und Nachnamen besteht und auf .com oder .de endet, ist man bestens für die Zukunft gerüstet. Diese Domain kann von niemand anderem mehr genutzt werden.

Zwar suchen heute die meisten Menschen mit Google statt eine Websiteadresse direkt einzugeben aber dennoch ist eine etablierte Domain ein Vertrauensvorteil. Außerdem sieht maxmustermann.de deutlich professioneller aus als eine Variante mit Zahlenkombination! Bei den Domainendungen sollte man auf .de, .com oder eine andere etablierte Endung setzen.

Es gibt einen Trend, bei dem der eigene Name durch eine Domainendung vervollständigt wird, zum Beispiel sive.rs für den Nachnamen von Derek Sivers. Man sollte sich vorher genau über diese Variante informieren, da sie auch Nachteile hat.

Eine Website als technischer Vorteil

Im Zeitalter der sozialen Medien hat jeder Mensch auch im professionellen Bereich Online-Profile. Allerdings haben diese Dienste einen Nachteil: Sie werden nicht durch dich, sondern durch Technologieunternehmen gesteuert. Solltest du einen Account löschen oder sollte eine Plattform bankrott gehen, werden die Verlinkungen auf dein Profil ungültig. Das führt zu Fehlermeldungen und Frust, weil die Informationen nicht mehr verfügbar sind.

Mit einer eigenen Website kannst du diesen Problemen vorbeugen.

Erstens sehen Verlinkungen der eigenen Domain professioneller aus als die standardmäßigen und kryptischen Links der Plattformen.

Zweitens können Link-Änderungen eingepflegt werden und bereits veröffentlichte Links werden nicht ungültig. Solange du deine Website-Adresse nicht veränderst, bleiben auch die Links aktiv. Sollte sich der Link eines deiner Profile verändern, musst du diesen nur im Code deiner Website ändern – der Endbenutzer bemerkt diese Veränderung nicht einmal!

Drittens entstehen selbst bei gelöschten Profilen keine Fehlermeldungen. Da der Endnutzer über deine Website als Schnittstelle zum jeweiligen Profil weitergeleitet wird, kannst du einstellen, wie sich der Link verhalten soll. Wenn beispielsweise eine Plattform schließt und dein Profil nicht verfügbar ist, bist du nicht auf die Fehlerseite der Plattform angewiesen, sondern kannst eine individuelle Seite einrichten und zum Beispiel auf deine anderen Profile verweisen.

Für diese Art der Verlinkung kannst du auf der Website einen eigenen Ordner erstellen oder einzelne Dateien benutzen. Manchmal wird dafür auch eine eigene Subdomain genutzt. Du solltest die Weiterleitungen vom Crawling der Suchmaschinen ausschließen.


Zusammenfassend ist eine Website zwar mit einem Mehraufwand verbunden, der sich aber langfristig auszahlt. Dafür muss man seine Website natürlich pflegen, damit sie vertrauenswürdig und professionell erscheint.

Die eigene Website ist eine Visitenkarte, die die Bewerbungsunterlagen ergänzt und ein Alleinstellungsmerkmal ist. Der eigene Webspace ist außerdem zukunftssicher und kann für viele Verbindungen und Bekanntschaften sorgen.

Wenn du dir deine Domain noch nicht gesichert hast, solltest du dir überlegen, dies zu tun!