Lucas Brenner » Artikel » Sei nicht einfach du selbst



In vielen Büchern, Videos und in Werbeanzeigen wird der Slogan „Sei du selbst!“ beworben. Viele Selbsthilfe-Bücher legen uns nahe, unsere individuelle Persönlichkeit auszuleben. Ich habe ein zentrales Problem mit der „Be yourself“-Bewegung: Sie ist statisch und schränkt das eigene Potential ein. Egal, wie oder wer man ist, man muss sich trotzdem seinem Umfeld anpassen und sich weiterentwickeln. Bliebe man nur man selbst, würde man durch Herausforderungen nicht mehr wachsen.

Meiner Meinung nach sollte man sich nicht darauf ausruhen, wer man heute ist, sondern danach streben, das neue Ich von morgen zu entwickeln. Man sollte versuchen, sein Potential bestmöglich auszuschöpfen.


Natürlich bedeutet das nicht, dass man seine eigene Meinung oder seine Vorlieben vernachlässigen sollte. In dieser Hinsicht sollte man seinen eigenen Standpunkt vertreten und nicht zwanghaft versuchen, sich zu ändern oder anzupassen.

Gleichzeitig sollte man aber gesellschaftlich zumindest so kompatibel sein, dass man nicht als schlecht erzogen oder unfreundlich wahrgenommen wird. Das ist manchmal eine Gratwanderung, die aber den entscheidenden sozialen Unterschied machen kann.


Zusammenfassend ist es wichtig, seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Dazu zählt, seine Vorlieben, Meinungen und Sichtweisen zu kultivieren und anderen gegenüber zu vertreten. Selbsthass, weil man nicht „perfekt“ ist, sollte man natürlich auch bestmöglich vermeiden und sich in Zufriedenheit üben.

Dennoch sollte man nicht einfach man selbst bleiben, sondern sich weiterentwickeln und an Herausforderungen wachsen. Das führt dazu, dass man in Zukunft eben nicht mehr das heutige Ich sein wird, sondern ein Selbst, das aus heutigen Fehlern und Taten gelernt hat. Das bedeutet nicht, dass man heute fehlerhaft wäre. Es zeigt nur, dass man neue Lebenserfahrungen gesammelt und verstanden hat.

Sei nicht einfach du selbst, sondern entwickle dich weiter!