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Warum wir loslassen müssen

Meistens wird einem erst bei einem Abschied klar, dass etwas zu Ende geht. Auf der einen Seite kann das traurig machen, weil das Leben weitergeht und alles vergänglich ist. Auf der anderen Seite kann man diese Einsicht positiv sehen und dankbar für die eigenen Erfahrungen sein, die man in seinem Leben machen durfte.

Es gilt das Sprichwort: Wenn etwas endet, beginnt etwas Neues. Man kann nicht zu allem Ja sagen. Wenn man neue Erfahrungen machen möchte, ist es zwingend notwendig, dass man Altes gehen lässt.

Ohne etwas loszulassen können wir nichts neues lernen. Sonst verlässt man seine Komfortzone nicht mehr und verlernt, Unannehmlichkeiten und das Unbekannte auszuhalten. Wenn das passiert ist, ist es umso schwieriger, diese Fähigkeit wieder zu lernen.

Warum wir manchmal festhalten sollten

Dennoch sollte man sich bewusst machen, welche Dinge im Leben man nicht gehen lassen möchte. Wir sollten es nicht vollständig dem Zufall überlassen, was sich in unserem Leben ändert, sondern aktiv daran arbeiten, einige Dinge zu bewahren.

Das kann ein Lebenspartner oder eine Lebenspartnerin sein, aber auch ein Hobby. Wenn man sich im Klaren darüber ist, was man bewahren möchte, weiß man auch, was man bereit ist gehen zu lassen. Sollten es neue Möglichkeiten notwendig machen, etwas aufzugeben, muss man dann abwägen, welche Prioritäten man setzt.

Wenn ich beispielsweise ein Jobangebot auf der anderen Seite der Welt bekomme, dafür aber meine Partnerin verlassen müsste, dann müsste ich mich entscheiden. Dafür muss ich aber meine Prioritäten kennen.

Eine Gefahr, auf die man achten sollte, ist, dass man versucht an zu vielen Dingen gleichzeitig festzuhalten. Entweder werden sie einem dann entrissen und man ist umso trauriger sie verloren zu haben, oder man beschränkt seine Möglichkeiten, neue Erfahrungen zu machen.

Was das für unsere Entscheidungen bedeutet

Zusammenfassend ist es vollkommen normal, dass Dinge enden und man Altes gehen lassen muss. Man sollte sich darüber im Klaren sein und die eigenen Erfahrungen umso mehr wertschätzen.

Allerdings muss man seine Prioritäten ordnen, damit man gute Entscheidungen treffen kann. Wenn sich eine neue Möglichkeit bietet, dann braucht man klare Prioritäten, um sich entscheiden zu können.

Diese Art von Entscheidung ist also immer eine Abwägung zwischen dem Bekannten/Komfortablen und dem Neuen/Unangenehmen. Unsere Aufgabe ist es, einen Mittelweg zu finden, der zu unseren Zielen und unserer Persönlichkeit passt. Manche Menschen haben eine Tendenz zum Unbekannten und lieben es, sich in neue Abenteuer zu stürzen. Andere brauchen wiederum einen sicheren Hafen, zu dem sie zurückkehren können.

Wenn etwas endet, beginnt etwas Neues – aber wir sollten sicherstellen, dass dieses Neue bestmöglich zu unseren Zielen und Prioritäten passt.