Wie du es dir sicherlich denken kannst, gibt es nicht den einen perfekten Raum zum Lernen für alle Menschen. Wir alle haben unsere eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen, damit wir möglichst effektiv und einfach lernen können.
Allerdings lassen sich die meisten Menschen auf einem Spektrum einordnen, an dem man sich orientieren kann. Das Spektrum reicht von privaten, ruhigen Lernräumen bis hin zu öffentlichen, lauteren Orten. Wenn man weiß, wo man sich auf dieser Skala bewegt, ist es leichter, den für sich individuell perfekten Lernraum zu finden.
Gerade bei Gruppenarbeiten sollte man darauf achten, dass man sowohl für die Gruppe als solche, als auch für die Individuen, einen guten Lernort findet, damit man möglichst effektiv arbeiten kann.
Zuhause
Der wohl privateste Lernraum sind die eigenen vier Wände. Es gibt keine Anreise zum eigenen Schreibtisch, man kann die Arbeitsumgebung einrichten wie man möchte, eigene Regeln formulieren und die Atmosphäre selbstständig kontrollieren. Außerdem sind alle Werkzeuge da, die man benötigen könnte und besitzt, ohne dass man sie erst einpacken und mitnehmen müsste.
Allerdings ist es leicht, sich selbst abzulenken, da leider auch alle Freizeitgeräte und Internetseiten in direkter Reichweite sind. Es fehlt die externe Überprüfung der eigenen Arbeitseffizienz und man hat keinen Zugriff auf Literatur oder Geräte, die man nur in der Universität bzw. Schule bekommen kann. Wenn man mit anderen zusammen lernen möchte, kostet das einen größeren Organisationsaufwand.
Zuhause zu lernen ist perfekt für Menschen, die genügend Selbstdisziplin aufbringen können und eine absolut individuelle, ruhige Atmosphäre zum Lernen benötigen.
Bibliothek
Alle Schulen, Universitäten und Städte besitzen eine (mehr oder weniger öffentliche) Bibliothek, in der man Lesen, Lernen und Arbeiten kann. Auch wenn es teilweise Flüster- oder Redezonen gibt, ist es normalerweise sehr still. Laute Geräusche, Musik oder Unterhaltungen werden nicht geduldet. Positiv ist, dass man Zugriff auf sämtliche Literatur der Bibliothek hat und von den Mitarbeitenden sowie anderen anwesenden Personen dazu angespornt wird, konzentriert zu arbeiten.
Allerdings sind Bibliotheken dadurch nicht zur Zusammenarbeit geeignet. Das Überwachungsgefühl kann außerdem Überhand nehmen, sodass man sich kontrolliert fühlt.
Gruppenarbeitsraum
Diese Räume sind perfekt zur Zusammenarbeit geeignet, da dort Diskussionen und Gespräche erlaubt sind. Außerdem wird meistens dafür gesorgt, dass für die Gruppenarbeit benötigte Geräte verfügbar sind. Es ist einfach, sich in Gruppenarbeitsräumen zu treffen und sie für die Arbeit zu reservieren.
Allerdings ist es in diesen Räumen meistens vergleichsweise laut, gegebenenfalls gibt es zu wenig Platz und man wird durch andere einfacher abgelenkt.
Öffentliche Orte
Cafés oder andere öffentliche Orte wie Buchhandlungen oder Parks sind die öffentlichsten Lernorte. Sie haben eine einzigartige Atmosphäre, die man zu Hause oder an anderen Orten nicht kopieren kann. Außerdem bieten sie Essen und Trinken an. Hier kann man sich noch einfacher treffen als in Gruppenarbeitsräumen.
Allerdings ist es an solchen Orten meistens laut, voll und es gibt zahlreiche Ablenkungen. Manchmal muss man etwas kaufen, damit man in den Cafés sitzen darf und das kann schnell teuer werden, wenn man es häufig macht. Besonders bei Getränken sollte man darauf achten, dass sie das Arbeitsmaterial nicht verschmutzen.
Zusammenfassend ist der perfekte Lernraum sehr individuell. Jeder Mensch lässt sich auf der hier vorgestellten Skala einordnen, aber es gibt zahlreiche Abstufungen und natürlich die Unterscheidung zwischen Einzel- und Gruppenarbeit. Wenn du weißt, wo du auf dieser Skala verortet werden kannst, macht dir das die Suche nach deinem idealen Ort zum Lernen deutlich einfacher.
Aber natürlich ist nicht nur der Lernort wichtig, sondern auch die Art und Weise wie du lernst. In meinem Artikel „Mit dieser Methode kann man alles lernen“ habe ich die wichtigsten Grundsätze zusammengefasst.