Lucas Brenner » Artikel » Die einzige Finanzregel, die du brauchst



Die 50/30/20-Regel ist die einzige Faustformel, die du brauchst, um deine persönlichen Finanzen zu organisieren. Du brauchst nur ein Girokonto und eine Möglichkeit, Geld zu sparen, um diese Regel anzuwenden. Im Optimalfall hast du ein Tagesgeldkonto zum Sparen und ein Aktiendepot, um Geld langfristig anzulegen.

Die 50/30/20-Regel

Mit dieser Regel unterteilst du dein Netto-Einkommen in drei Töpfe, um mehr zu sparen. 50% deines Einkommens solltest du für Notwendigkeiten ausgeben, beispielsweise für deine Miete, Lebensmittel oder Versicherungen. 30% kannst du für Vergnügen und Wünsche ausgeben, zum Beispiel für Restaurantbesuche, Urlaub oder Netflix. Die restlichen 20% deines Einkommens nutzt du entweder, um Schulden zurückzubezahlen oder du sparst sie. Dieses Ersparte macht dich finanziell unabhängiger und krisenresistent. Wenn zum Beispiel deine Waschmaschine kaputt geht, hast du einen finanziellen Puffer.

Die Regel anwenden

Zuerst musst du dein monatliches Netto-Einkommen bestimmen, das sich aus deinem Einkommen abzüglich aller Steuern und Abgaben berechnet. Mit dieser Zahl berechnest du dann das Budget deiner drei Töpfe.

Als nächstes solltest du mindestens einen Monat lang deine Ausgaben aufschreiben und einem der drei Töpfe zuordnen. Um zuverlässigere Zahlen zu bekommen, solltest du deine Ausgaben am besten drei Monate verfolgen. Das Ergebnis zeigt, wie deine momentanen Ausgaben verteilt sind.

Wenn diese Verteilung noch nicht der 50/30/20-Regel entspricht, kannst du jetzt nach Sparmöglichkeiten suchen. Brauchst du wirklich drei Streaming-Abonnements? Gehst du zu häufig auswärts essen? Versuche in den kommenden Monaten, das Budget einzuhalten.

Monats- oder Jahreseinkommen zur Berechnung nutzen?

Wenn du dein Monatseinkommen für die Berechnung der Töpfe nutzt, hast du jeden Monat die Möglichkeit, frisch zu starten. Nutzt du dein Jahreseinkommen, lassen sich unvorhergesehene Ausgaben in einem der Töpfe besser ausgleichen. Allerdings ist diese Planung sehr langfristig und deswegen besonders am Jahresanfang unübersichtlich.

Ich habe meine Töpfe mit meinem monatlichen Einkommen berechnet, weil diese Zahlen realistischer sind und sich kurzfristig überprüfen lassen. Man hat einen besseren Überblick, wenn man weiß, wie viel Geld man im Monat für Vergnügen ausgeben kann.

Am Jahresende kann man dann berechnen, wie viel Geld man im vergangenen Jahr in den jeweiligen Töpfen ausgegeben hat. Hier überwiegt der Vorteil, dass Ausnahmen und Notfälle besser ausgeglichen werden können. Es ist also nicht schlimm, wenn man in einem Monat ein Budget überzogen hat, weil es im Jahresdurchschnitt nicht so sehr ins Gewicht fällt. Trotzdem sollte man sich natürlich bestmöglich ans Budget halten.