Lucas Brenner » Artikel » Das ultimative Finanzsystem



Ich bekomme für diesen Artikel keine Provisionen. Dieser Artikel stellt keine Finanzberatung dar, sondern beschreibt meine individuelle Situation.

Die eigenen Finanzen zu organisieren gilt als komplizierte Aufgabe, für die man viel Fachwissen benötigt. Früher mag das so gewesen sein, aber heute sind alle notwendigen Informationen nur eine Google-Suche entfernt. In diesem Artikel werde ich dir mein Finanzsystem vorstellen und auf hilfreiche externe Ressourcen verlinken, um dir bei der Organisation deiner Finanzen zu helfen. Dieses System lässt sich auch auf Paare übertragen.

Jeder Mensch braucht vier Töpfe

Der erste Schritt bei der Finanzorganisation ist eine Bestandsaufnahme. Wir benötigen alle folgende vier Konten:

Wenn du mehr Konten als hier aufgeführt hast, solltest du darüber nachdenken, sie zusammenzulegen. Eine Ausnahme stellt beispielsweise ein gemeinsames Girokonto mit dem oder der Partner*in dar. Wäge also ab, ob das zusätzliche Konto notwendig ist. Keine Sorge, in Deutschland sind bis zu 100.000€ pro Kund*in pro Bank staatlich abgesichert.

Wenn du nicht weißt, ob dein Konto kostenlos ist oder wenn du Empfehlungen für ein neues Konto brauchst, kannst du die Rechner von Finanztip nutzen.

Wie man sicher an der Börse investiert

Langfristig sollte man sein Geld nicht auf einem Tagesgeldkonto oder Sparbuch liegen lassen, da die Zinsen darauf meistens geringer als die Inflation sind. Das Geld verliert also schneller an Wert, als es durch die Zinsen wächst: Das Vermögen schrumpft. An der Börse kann man hingegen – auch ohne Erfahrung und mit einem Zeiteinsatz von einer Stunde pro Monat – ca. 7% Rendite pro Jahr erwirtschaften.

Dank sogenannter ETFs ist das für alle möglich. ETFs sind computergesteuerte Finanzprodukte, die entweder die Aktie eines Einzelunternehmens oder eines ganzen Wirtschaftszweigs nachbilden.

Für unsere Zwecke ist aber eigentlich nur eine Art von ETF interessant. Diese ETF-Art bildet die Weltwirtschaft nach und enthält über 1.000 Unternehmen. Das bedeutet, dass das Risiko Geld zu verlieren sehr gering ist, weil es über viele Firmen verteilt ist. Wer in diese Art von ETF investiert wettet quasi darauf, dass die Weltwirtschaft in Zukunft wachsen wird.

Trotzdem darf man nicht vergessen, dass man an der Börse langfristig investieren muss. Über einen Zeitraum von 15 Jahren kann man so eine durchschnittliche Rendite von 7%/Jahr erreichen. Mit einem Sparplan kannst du monatlich, alle zwei Monate oder einmal pro Quartal einen bestimmten Betrag in deinen ETF investieren. Bei den meisten Banken sind Sparpläne ab 1-20€ pro Zahlung möglich.

Ich persönlich investiere in den MSCI World, es gibt aber auch andere ETFs, die die Weltwirtschaft abbilden. Um herauszufinden, welcher ETF für dich am besten ist, kannst du den ETF-Rechner von Finanztip benutzen.

Finanzgrundlagen

Ein Haushaltsbuch führen

Jeder Mensch sollte ein Haushaltsbuch führen. So behält man den Überblick und kann erkennen, wenn man in bestimmten Bereichen zu viel Geld ausgibt. Allerdings sollte man es nicht übertreiben und jeden Cent aufschreiben, denn sonst kann ein Haushaltsbuch auch Nachteile.

Die 50/30/20-Regel

Die 50/30/20-Regel beschreibt, wie du dein Einkommen ausgeben solltest. 50% für Notwendigkeiten und 30% für Freizeit/Spaß. Die letzten 20% werden gespart. In meinem Artikel „Die einzige Finanzregel, die du brauchst“ habe ich diesen universellen Grundsatz näher erklärt.

Was tun beim Aktien-Crash?

Am besten überprüfst du die Wertentwicklung deines Aktiendepots nur einmal pro Quartal oder Jahr. So verhinderst du, dass du dich zu sehr wegen den Börsenschwankungen verrückt machst.

Solltest du dennoch einen Crash erleben, ist es sehr wichtig, dass du ruhig bleibst. Verkaufe deine ETF-Anteile nicht panisch, sondern sitze die Krise einfach aus. Denk dran: Wenn du 15 Jahre oder länger investierst, wirst du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine gute Rendite erzielen.

Du solltest erst ETF-Anteile verkaufen, wenn du dich deinem Auszahlungszeitpunkt näherst. Wenn du zum Beispiel in fünf Jahren das Geld aus deinem ETF brauchst, beispielsweise weil du in den Ruhestand gehst, solltest du nicht darauf vertrauen, dass die Börse dann einen guten Kurs haben wird. Stattdessen solltest du, analog zum Sparplan mit dem du monatlich Geld eingezahlt hast, monatlich Anteile verkaufen, um nicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt dein gesamtes investiertes Geld auszuzahlen.

Weitere Fragen?

Ich bin kein Finanzexperte, sondern habe mir mein Wissen durch verschiedene Ressourcen angeeignet. Die Finanztip-Website sowie einige Finanzbücher, allen voran „Young Money Guide“ von Henning Jauernig, waren dabei hilfreich.

Die meisten Informationen findet man schnell durch eine Google-Suche. Falls etwas weiterhin unklar sein sollte, frag nicht deinen Bankberater, denn der möchte dir nur Finanzprodukte verkaufen. Engagiere stattdessen einen unabhängigen Finanzberater, der auf Honorarbasis (nicht für Provision!) arbeitet und dir vertraglich zusichert, unabhängige Empfehlungen zu geben.