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In der heutigen „Knowledge Economy“ wird Brainstorming immer wichtiger. Doch in vielen Fällen ist das Ideensammeln weder produktiv noch effektiv. Dabei kannst du die Spielregeln schon heute in deine Unternehmenskultur und Arbeitsweise integrieren.

Brainstorming baut auf drei Schritten auf.[1] Fünf Grundsätze machen das Sammeln von Ideen darüber hinaus auch in Gruppen ergiebiger.

Wie man richtig brainstormt

Brainstorming besteht aus drei Schritten:

  1. Sich den Sinn und das gewünschte Ergebnis bewusst machen
  2. Alle Einfälle aufschreiben
  3. Die Einfälle organisieren, bewerten und einen Handlungsplan festlegen

Im ersten Schritt macht man sich klar, warum man das Projekt verfolgt und was man sich vom Ideensammeln erhofft. Möchte man allgemeine Einfälle sammeln oder ein bestimmtes Problem lösen? Die Ziele sollten konkret festgehalten werden, damit man seinem Unterbewusstsein eine Richtung vorgibt.

Im zweiten Schritt lässt man seinen Gedanken freien Lauf und schreibt alle Einfälle auf, unabhängig von deren Qualität oder Umsetzbarkeit. Unterbrich den Gedankenstrom deines Unterbewusstseins nicht! Bestenfalls schreibst du deine Einfälle handschriftlich in einem Notizblock oder am Whiteboard auf.

Erst im dritten Schritt, den man auch später abschließen kann, bewertest und organisierst du die Einfälle. Sollten Ideen unpassend oder nicht umsetzbar sein, kann man sie von der Liste streichen. Das Ziel ist es, am Ende einen geordneten Katalog mit Einfällen und Aufgaben herauszuarbeiten. Aus dieser Sammlung leitet man dann einen Handlungsplan mit den nächsten Schritten ab.

An dieser Stelle ist das Brainstorming abgeschlossen und man kann damit beginnen, an seinen Aufgaben zu arbeiten.

Wie man in Gruppen brainstormt

Brainstorming in Gruppen kann schwieriger sein, als alleine seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Die Gruppendynamik muss angenehm sein und niemand darf das Gefühl haben, seine Einfälle würden zu früh kritisiert werden.

Die goldene Regel des Gruppenbrainstormings lautet: Lasse alle Ideen zu und fälle keine vorschnellen Urteile. In Gruppen alle Einfälle aufzuschreiben ist wahrscheinlich noch wichtiger als beim Solo-Brainstorming. Sobald jemand das Gefühl hat, seine Ideen würden nicht ernstgenommen, verschwindet die Inspiration.

Außerdem sollten alle Personen gleichbehandelt werden und Einfälle einbringen dürfen, unabhängig von Rolle oder Erfahrung. Jeder Gedankengang ist wertvoll, egal, von wem er stammt.

Beim Handlungsplan, den du am Ende erstellst, solltest du konkrete Rollen- und Aufgabenzuteilungen vornehmen, damit alle wissen, was für sie als nächstes zu tun ist. Nicht zu wissen, woran man als nächstes arbeiten sollte, bedeutet verschenktes Potential und schadet der produktiven Unternehmenskultur. Du solltest deine Notizen organisieren, damit keine Erkenntnisse verloren gehen.


Aber egal wie gut du die Spielregeln umsetzt: Brainstorming wird unproduktiv, wenn zu viele Personen daran teilnehmen. Die Teilnehmeranzahl sollte auf 2-5 Personen begrenzt werden. Bei dieser Gruppengröße ist man flexibel genug, während des Brainstormings Anpassungen vorzunehmen und in eine neue Richtung zu denken, falls erforderlich.

Zusammenfassend sollte der Ablauf des Brainstormings also den drei Schritten folgen und du solltest die fünf Grundsätze für das Ideensammeln in Gruppen beachten.



Fußnoten

[1] David Allen beschäftigt sich in seinem Buch „Wie ich die Dinge geregelt kriege“ zwar eher mit Brainstorming im Sinne vom Zusammentragen von Verpflichtungen und Aufgaben, aber seine Gedanken können auch auf das Sammeln von Ideen übertragen werden.