Lucas Brenner » Artikel » Wenn Erfolge einen aus der Bahn werfen



Wir alle kennen die Momente, in denen uns Fehlschläge oder Probleme aus dem Tritt bringen und unsere Routinen unterbrechen. Egal ob es um berufliche oder private Niederlagen geht, jeder versteht intuitiv, dass die damit verbundenen negativen Emotionen lähmend wirken können.

Allerdings können auch positive Ereignisse diese Effekte haben. Diese Auswirkungen werden häufig nicht beachtet, denn die Betroffenen scheinen ja erfolgreich zu sein. Man darf Erfolg allerdings nicht mit Zufriedenheit verwechseln.


Erfolg kann auf drei verschiedene Arten lähmend wirken:

Neue Ziele setzen

Wenn man ein Projekt erfolgreich abgeschlossen hat, sollte man sich neue Meilensteine setzen. Nur so kann man sich erneut motivieren und verhindern, dass man sich auf seinen alten Erfolgen ausruht.

Die innere Flamme, die einen antreibt, sollte nie erlöschen. Alte Erfolge sind keine Entschuldigung, nicht mehr zu arbeiten, sondern der Grund, warum man noch mehr tun sollte.

Wieder klein anfangen

Du warst erfolgreich? Du hast einen Preis gewonnen oder wurdest ausgezeichnet? Viele Menschen haben dir gratuliert? Freu dich darüber und genieße es! Aber fang dann schnell wieder an zu arbeiten.

Alles steht wieder auf null. „Gehen Sie zurück auf Los.“ Tu so, als ob du nie Erfolg gehabt hättest und konzentriere dich auf die vor dir liegende Aufgabe.

Nur, weil du Erfolg hattest, bedeutet das nicht, dass dein nächstes Werk oder Projekt genauso erfolgreich oder gut sein muss.

Sogenannte Zwischenwerke gehören genauso zum Schaffensprozess wie Meisterwerke. Beethoven schrieb vier Sinfonien, bevor er die weltberühmte Fünfte Sinfonie zu Papier brachte. Und auch danach schrieb er weitere Sinfonien und Musikstücke. Wenn selbst ein so großes Genie wie Ludwig van Beethoven nicht mit jeder Komposition ein unsterbliches Stück Geschichte schreibt, warum erwartest du das dann von dir?

Sich bewusst über den Erfolg freuen

Wenn du dich durch den Erfolg nicht mehr auf deine eigentliche Arbeit konzentrieren kannst, ist es wichtig, deinen Triumph bewusst zu feiern – und ihn dann gehen zu lassen.

Wenn du in einem Wettbewerb gesiegt, eine Beförderung bekommen oder etwas anderes gewonnen hast, dann setze dir selbst eine Frist, bis zu der du dich freuen und feiern darfst.

Ab diesem Zeitpunkt schiebst du den Erfolg mental zur Seite und konzentrierst dich wieder auf deine Arbeit. Stell die Trophäe auf den Schrank, häng die Urkunde an die Wand oder erzähle ein letztes Mal die Geschichte, wie du den Erfolg erreicht hast. Danach machst du dich wieder an die Arbeit, bescheiden und beständig.


Kombiniere diese Strategien, um sicherzustellen, dass deine Ablenkung nicht in der Wurzel von Überforderung oder Perfektionismus herrührt und führe dir immer vor Augen, dass harte und faire Arbeit früher oder später zu Erfolg führen wird. Selbst wenn dieser Erfolg „nur“ persönliche Zufriedenheit und Glück bedeutet.