Lucas Brenner » Artikel » Gefühle werden nur durch Gedanken ausgelöst



Wer Stress empfindet oder eine andere starke Emotion empfindet, der fühlt sich immer tiefer in die negativen Gefühle hineingesogen. Es scheint als könnte man diesem Teufelskreis nicht entfliehen, aber das ist nur eine Illusion.

George Pransky beschreibt in seinem Klassiker „The Relationship Handbook“, dass alle Gefühle von Gedanken ausgelöst werden. Wenn wir einen negativen Gedanken haben und uns auf ihn konzentrieren, dann löst das beispielsweise Stress aus.

Gedanken steuern also, wie wir uns fühlen, aber auch, wie wir andere Menschen wahrnehmen und wie wir von uns selbst denken. Wer seine Gedanken in die richtigen Bahnen lenken kann, der fühlt sich besser.

Aber wie steuert man seine Gedanken?

Gefühle sind mit einer Perspektive verknüpft

Man sollte seine Gedanken erst einmal als Ideen und Möglichkeiten wahrnehmen. Sie sind spontane Reaktionen auf innere oder äußere Reize. Ein schreiendes Kind in der Bahn löst als erste Reaktion zum Beispiel Genervtheit aus. Wenn man aber merkt, dass sich das Kind verletzt hat und deswegen schreit, empfindet man plötzlich Mitleid und Sorge.

Mit der gleichen Schnelligkeit kann man auch seine sonstigen Gefühle wechseln, wenn man eine neue Perspektive einnimmt. Was übersiehst du an der Reaktion und wie könnte das deine Gefühle verändern?

Emotionen sind laut Pransky genauso real wie Träume. Deine Gefühle können dich nur beeinflussen, wenn du aktiv an sie denkst.

Gedanken brauchen Aufmerksamkeit

Damit Gedanken negative Emotionen auslösen können, müssen wir uns auf sie konzentrieren. Wenn man die Gedanken stattdessen vorüberziehen lässt, können sie keinen weiteren Schaden anrichten.

Wenn du nur noch an deine nächste Deadline denkst, versuche, diese Gedanken auszublenden und dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Das ist leichter gesagt als getan, aber du wirst merken, dass der Stress nachlässt.

Das soll natürlich nicht bedeuten, dass du deine Probleme ignorieren solltest. Wenn du aber alles getan hast, was du konntest, und trotzdem nicht vom Thema loskommst, dann ist es am besten, die Gedanken daran zur Seite zu schieben.

Alle Gefühle gehen vorüber

Auch wenn es sich in der Situation nicht so anfühlt, gehen alle Gefühle und Launen vorüber. Es ist normal, sich an manchen Tagen gestresster oder unzufriedener zu fühlen als an anderen. Meist hilft es schon, eine Nacht darüber zu schlafen.


George Pransky beschreibt in seinem Buch fünf Arten von Gedanken, die verschiedene Emotionen hervorrufen.


Wenn du dir bewusst machst, dass die eigenen Gefühle nur durch Gedanken ausgelöst werden, kannst du sie besser steuern. Probiere das nächste Mal, wenn du negative Gedanken hast, die hier vorgestellten Techniken aus.

Niemand schafft es, jeden schlechten Gedanken auszublenden, aber man wird mit der Zeit immer besser darin. Du bist deinen Emotionen nicht ausgeliefert, sondern hast die Macht, sie zu deinen Gunsten zu steuern.