Lucas Brenner » Artikel » Seine Finanzen zu organisieren ist einfach!



Heutzutage ist es sehr einfach, seine persönlichen Finanzen zu organisieren. Dank technischer Möglichkeiten, der Digitalisierung und immer besseren Erklärungen braucht man kein abgeschlossenes VWL-Studium, um in Aktien zu investieren. Trotzdem ist die Börse in Deutschland als Glücksspiel und Pleitemacher verschrien.

Finanzberatungen sind häufig viel schädlicher als sich selbst um seine Geldanlage zu kümmern. Denn die „Experten“ verkaufen häufig Produkte, von denen man nichts versteht. Deswegen ist es sinnvoller, sich selbst Wissen anzueignen, um unabhängig zu über die Risiken entscheiden zu können.

Dieser Artikel soll deswegen keine Finanzberatung sein und empfiehlt auch keine Produkte oder Geldinstitute. Stattdessen möchte ich den Weg aufzeigen, den ich gegangen bin, und dich ermutigen, selbst weiter zu recherchieren. Finanztip[1] ist dafür eine sehr gute Anlaufstelle.

Die Dreifaltigkeit der persönlichen Finanzwelt

Um deine persönlichen Finanzen bestmöglich aufzustellen brauchst du eigentlich nur drei Konten.

Dein Girokonto benutzt du wie bisher für deine täglichen Ausgaben, deine Miete, um Rechnungen zu bezahlen und als Eingangskonto für dein Gehalt. Achte darauf, dass du für dein Girokonto bestenfalls keine oder sehr geringe Gebühren bezahlst. Mit diesem Konto sind auch deine Girocard (früher heiß sie EC-Karte) sowie deine Kreditkarte(n) verbunden, die du jeden Monat vollständig abbezahlen solltest.

Dein Tagesgeldkonto nutzt du, um deine Notreserve aufzubewahren. Hier gibt es meist nur relativ geringe Zinsen, deswegen eignet sich das Tagesgeldkonto nicht zum Sparen. Du solltest mindestens drei Monatsgehälter auf deinem Tagesgeldkonto zur Verfügung haben, damit du im Notfall schnell darauf zugreifen kannst. Auf deinem Girokonto hingegen solltest du nur so viel Geld haben, dass du nicht aus Versehen in den Dispo-Kredit rutschst, weil es dort gar keine Zinsen gibt.

Dein Aktiendepot nutzt du zum Sparen und Anlegen deines Geldes. Dabei kaufst du am besten jedoch keine Einzelaktien, da diese zu riskant wären, sondern du investierst in sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds oder börsengehandelte Fonds), die beispielsweise den Aktienmarkt eines gesamten Landes abbilden. Dadurch wird das Risiko minimiert und diese computergesteuerten Fonds sind deutlich günstiger als herkömmliche Finanzprodukte. Am häufigsten werden die ETFs „MSCI World“, der die gesamte Weltwirtschaft abbildet, sowie der ETF „MSCI Emerging Markets“ empfohlen.

Zuerst Schulden abbezahlen und regelmäßig sparen

Bevor du anfängst in Aktien oder ETFs zu investieren ist es sehr wichtig, dass du deine Schulden abbezahlst und eine Notreserve ansparst. Wenn du langfristig, also mehr als 15 Jahre, an der Börse in den „MSCI World“ investierst, hättest du zwar in der Vergangenheit keinen Verlust gemacht, aber eine 100-prozentige Garantie für die Zukunft gibt es nicht. Stell dir das Investieren in diesen ETF als Wette darauf vor, dass die Weltwirtschaft in Zukunft wachsen wird.

Bevor du jedoch investierst, solltest du deine Schulden abbezahlen (dazu zählen auch Kreditkartenschulden!) und einen Notgroschen anlegen. Denn Geld, das du in ETFs investierst, kannst du nicht so schnell auszahlen lassen wie bei deinem Tagesgeldkonto. Außerdem könnte es sein, dass du zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt verkaufen müsstest und somit Verluste machen würdest.

Deswegen: Etabliere zuerst die Gewohnheit zu sparen und wage dich dann an deine erste Investition, am besten per ETF-Sparplan.


Wenn du mehr über diese Themen erfahren möchtest, kann ich dir die Website Finanztip empfehlen, die in Blogartikeln, einem E-Mail-Newsletter und YouTube-Videos über Finanzen informieren und Empfehlungen aussprechen.

Dieser Artikel ist erst der Anfang deiner Reise in die Welt der Finanzen!



Fußnoten

[1] Finanztip ist auf die deutsche Finanzwelt spezialisiert. Für andere Länder gibt es ggf. andere, passendere Websites oder Angebote.